Schwarze Alge erfolgreich im Pool bekämpfen

Schwarze Alge erfolgreich im Pool bekämpfen

Wer die schwarze Alge oder Alga Negra schon einmal in seinem Schwimmbad hatte oder noch hat, weiß wie schwer es ist diese wieder los zu werden.

Die schwarze Alge nistet sich hauptsächlich im gefliesten Pool ein.

Meistens wird sie selbst in den Pool eingeschleppt.

Sie setzt sich immer auf der Schattenseite im Pool ein und zwar auf dem Boden wo der Übergang zur Wand ist.

Von dort breitet sie sich in den Fugen aus und man kann sie schon von weitem an den schwarzen Fugen erkennen.

Schlimm ist die schwarze Alge nicht, aber der Pool sieht ungepflegt und hässlich aus.

Schwarze Alge, Alga negra
Beginn einer Ansiedlung / Schwarze Alge

Hier Beschreibe ich meine Versuche die Alge los zu werden.

Mein Pool befindet sich auf dem Campo in Lasafor Oliva.

Eines gleich vorweg, es reicht nicht zum Poolhändler zu gehen um ein Mittel zu kaufen und zu glauben das die Alge dann verschwindet. Es ist ein langwieriger Prozess.

Es begann im Monat August, es regnete 5Tage lang bis der Pool Rand voll war und Wasser abgepumt werden mustte.

Während des Regens lief die Poolpumpe nur sehr wenig weil wir unseren Strom völlig autark mit einer Photovoltaik Anlage und ersatzweise mit einem Generator erzeugen.

Die schwarze  Alge hat sich, wie oben beschrieben, an dem Übergang vom Boden zur Wand eingenistet. Zuerst hat man sie kaum gesehen.
Um auf Algenbefall zu prüfen, sollte man nur morgens oder Abends prüfen. Die Sonne sollte noch nicht auf den Pool scheinen, da man sie sonst im Anfangsstadium fast nicht erkennen kann.

Da war sie dann plötzlich sichtbar und breitete sich rasant in den Fucgen aus. Täglich konnte man sehen wie die Fucgen dunkler wurden.

Sofort zum Poolhändler und ein Algenmittel besorgt welches gegen braune und schwarze Algen ist.

Das Mittel wie beschrieben in den Pool gegeben und gewartet, leider hat sich überhaupt nichts getan, ich hatte das Gefühl die schwarze Alge lacht mich aus. Zeitgleich wurde auch ein Chlor Schock gemacht und der Chlorpegel drastisch erhöht.

Leider blieb das alles ohne Wirkung. Dann habe ich gelesen, dass die schwarze Alge einen Schutzpanzer bildet der sie vor dem Chlor schützt und man sollte sie mit einer Bürste behandeln um den Panzer auf zu brechen. Ok, einen alten Schuh genommen und eine Wurzelbürste angeschgraubt und mit dem Fuss im tiefen Wasser Stunden lang die schwarze Alge gebürstet um dann gleich das Algenmittel erneut ein zu füllen.
Sogar das bürsten mit einer Drahtbürste konnte dem Algenpanzer nichts anhaben.

Zeitweise bekam man den Eindruck das die schwarze Alge weniger wurde, aber das hat wohl getäuscht. So kam der erste Winter und laut Poolhändler geht die schwarze Alge kaputt wenn die Wassertemperatur unter 9 Grad fällt. Leider hatte der Pool sogar im Januar noch mehr als 13 Grad. Das Frühjahr kam und die Alge hatte sich noch weiter ausgebreitet.

Hier muss ich einfügen, der Pool ist über den Winter komplett mit einer Plane abgedeckt.

Dann ging der Kampf weiter

Der Poolhändler meinte, ob die befallene Stelle auch gut mit gefiltertem Wasser durchflutet wird. Daraufhin habe ich einen Schlauch an eine Einlaufdüse angebracht und diesen direkt zu den Algen auf den Boden gelegt. Auch das blieb nach einigen Tagen ohne Erfolg. Dann habe ich versucht die 200mg Chlortabs direkt auf die Algen zu legen, endlich hat sich was getan, unter den Tabs wurden die Fugen wieder weis, aber wie sich herausstellte, nicht wegen dem Chlor, denn davon war schon viel zu viel im Wasser vorhanden, sondern weil es unter dem Tab dunkel war.

Mit dieser neuen Erkenntnis habe ich dann ein Stück schwarze Folie auf die Algen gelegt und mit Steinen beschwert.
Man bekam nach einer Woche den Eindruck, dass die Algen unter der Folie etwas weniger wurden, aber dafür sich drum herum noch weiter ausgebreitet haben. Und Plötzlich gab es auch mitten im Pool neue Flecken wo sich die Alge eingenistet hat. Das war untypisch weil sich die Alge normalerweise der Ansiedlung vom Zentrum her ausbreitet. Somit war eigentlich klar, die Alge wird ständig neu in den Pool getragen.

Die Terasse um den Pool war noch nicht gefliest und überall wurde die gespachtelte Fläche immer dunkler. Klar, da denkt man nicht an Algen, sondern einfach nur an Schmutz, welchen man auch mit einem Hochdruckreiniger entfernen konnte, aber nur wenn der Boden vorher trocken war. Was da nun genau passierte wurde mir erst im nächsten Sommer klar.
Wir kamen an und in der mit Mosaik gefliesten Aussendusche war der Boden schmutzig und die Fugen braun bis schwarz. Kurz mit dem Hochdruckreiniger bearbeitet und alles war sauber. Dann nach ca 1 Woche wurden die Fucgen wieder dunkler, also kurz den Hochdruckreiniger genommen, aber diesesmal ging der Dreck nicht weg.

Dann erinnerte ich mich an ein Gespräch mit einem Spanier der früher in Oliva Nova die Pools gereinigt hatte. Ich nahm einen Eimer, füllte etwas Wasser rein und dann ca 1 Liter Salfumant (Salzsäure) und ca 1 Liter Lejia (Chlorreiniger). Achtung es entstehen giftige Dämpfe! Diese Lauge in die Dusche eingebracht und kurz mit einem Besen verteilt. Nach ca 2 Minuten war der Boden total sauber und alle braunen und schwarzen Fugen waren wieder weis. Da war mir dann klar woher die Algen ständig neu in den Pool kamen.

Die Terasse wurde gefliest und die Algen Neuansiedlung im Pool drastisch reduziert. Allerdings waren die befallenen Plätze immer noch vorhanden und sahen immer noch hässlich aus.

Mit den neuen Erkenntnissen dann wieder zum Poolhändler um eine Lösung zu finden.

Im Pool war immer noch ein viel zu hoher Chlor Pegel. Es ergab sich dann, dass es kein freies Chlor sein konnte, sondern gebundenes.
Die Empfehlung war dann, es mit Sauerstoff zu versuchen. 5Liter flüssigen Sauerstoff gekauft und in den Pool gegeben. Dieser neutralisierte innerhalb von 2 Stunden das ganze Chlor und desinfizierte das Wasser. Dann wie empfohlen nach 5 Tagen wieder ganz sanft angefangen die Chlortabs in den Skimmer zu geben. Der Vorteil dieser Methode war, dass man den Pool trotzdem benutzen kann. Und nach weiteren 3-4 Tagen konnte man einen deutlichen Rückgang der Algen erkennen.

Der Winnter kam

Der Pool wurde wieder abgedeckt und die Hoffnung, dass durch die sinkende Temperaturen die Alge vollends verschwindet, wurde leider entäuscht. Die Alge war zwar wesentlich weniger aber nicht verschwunden und so wie im Frühjar die Temperaturen stiegen und das Sonnenlicht mehr wurde, wuchs auch die schwarze Alge wieder.
Die nächste Empfehlung vom Poolhändler war dann den Phosphat Gehalt im Wasser zu prüfen um zu sehen ob die Alge darüber ihre Nahrung bekommt. Eine Messung ergab aber nichts besonderes, natürlich war ein leichter Phosphatanteil im Wasser weil der Pool mit Grundwasser befüllt wurde. OK, dann muss ein Phosphatkiller in das Becken, also das Mittel gekauft und hinein gegeben, aber auch hier stellte sich keine wesentliche Besserung ein.

Alle käuflichen und empfohlenen Mittel haben im Kampf gegen die schwarze Alge versagt.
An diesem Punkt ist man dann schon etwas frustriert und klammert sich an jeden Tipp.
Die Empfehlungen reichten dann vom kompletten ablassen des Wasser und neu Verfugung, über den Einbau einer Folie bis hin zur Salzungsanlage und auf Chlor komplett zu verzichten. Da der Pool aber noch keine 6 Jahre alt war wollte ich diese Kosten nicht auf mich nehmen.

Ich brauchte also eine Lösung um die schwarze Alge wieder los zu werden, aber welche? Nach eigenen Recherchen fühlt sich die schwarze Alge unter einem PH Wert von 7,0 nicht mehr wohl.
Also, PH-Minus rein bis der PH Wert unter 7,0 war. Aber auch das stellte sich als sehr langwierig heraus und das alleine konnte die Lösung noch nicht sein.

Bingo, da war sie wieder, die Erinnerung wie ich die Algen in der feuchten Aussendusche los geworden bin. Das könnte evtl. die Lösung sein.
Wasser ablassen kam aber nicht in Frage. Also kurz überlegt wie ich das machen könnte. Salzsäure ist schwerer als Wasser.
Die Stange vom Pool-Kescher genommen und einen kleinen Schlauch dran gebunden, oben einen Trichter aufgesteckt und das Ende der Stange mit dem Schlauch daran direkt auf die Algen am Boden gebracht.
Dann in den Trichter langsam die Salzsäure eingefüllt. Mann konnte sehr gut erkennen wie sich die Salzsäre über der schwarzen Alge verbreitete.
Wichtig ist das man es Abends tut wenn es Windstill ist und die Pumpe nicht mehr läuft damit das Wasser nicht mehr in Bewegung ist.
Ganz klar war auch, dass durch die Salzsäure auch die Fugen angegriffen werden, aber das war mir zu dem Zeitpunkt egal und es war auch das kleinere Übel.
Bereits am nächsten Morgen konnte man einen deutlichen Rückgang der Algen erkennen.
Das war dann ein echtes Erfolgserlebnis. Man kann also diese hartnäckige Alge doch mit ganz einfachen Mitteln bekämpfen.
Diese Bahndlung habe ich dann in größeren Zeitabständen wiederholt bis auch der letzte Rest an Algen verschwunden war.

Es kommt immer wieder mal vor, dass man kleine neue Ansiedlungen der schwarzen Alge feststellt, ganz los wird man diese wohl nie mehr, aber mit der beschriebenen Methode ist es recht einfach  das Problem in den Griff zu bekommen.

In der Zusammenfassung kann ich folgendes empfehlen:

Achte auf die Pumpenlaufzeit, die sollte bei einem 50.000 Liter Pool mindestens 6 Stunden am Tag betragen.
Stell die Düsen so ein, dass die anfälligen Ecken auf jeden Fall durchflutet werden. Am besten ist es, wenn alle Düsen in eine seitliche Richtung zeigen, damit das Wasser im Pool gut zirkulieren kann.
Benutze ein Algenmittel wie vom Hersteller emphohlen.
Stelle den PH-Wert ausserhalb der Badesaison auf unter 7,00 ein.

Ich hoffe, ich konnte etwas Licht in das dunkle Algenleben bringen und wünsche allzeit einen ungetrübten Badespass.

Wer es vielleicht doch erst mit einer sanfteren Methode probieren will, dem empfehle ich diese Seite Schwarzalgen aus dem Pool entfernen